Großglockner 3798 m

Mont Blanc

Großglockner I 3.798 m I Österreich

Von der Zugspitze nach Kals am Großglockner sind es nur 265 km, so dass ich schon am frühen Nachmittag am Lucknerhaus ankam und einen herrlichen Blick auf den Großglockner hatte. Man hört immer wieder vom Mythos Großglockner: „Der Großglockner ist mehr als der höchste Berg Österreichs-ihn umstrahlt das Fluidum einer ungewöhnlichen Persönlichkeit. Wer in seinen Bannkreis gerät wird davon erfasst“.  Neben mir steht ein älterer Wanderer, ebenfalls mit sehnsuchtsvollem Blick auf den Großglockner, er erklärt mir das so: Vor über 40 Jahren ist er als junger Kerl erstmals auf den Großglockner gestiegen und hat dabei seine Frau, damals ein junges Mädchen aus Lienz (nächster Ort bei Kals) kennen und lieben gelernt. Sie hat ihn geheiratet mit der Bedingung, das er mindestens einmal im Jahr den Großglockner besteigt, bis heute hat er das  sogar schon 99mal geschafft! Er ist Seeschifffahrtsbeamter und wohnt mit der Lienzerin in Cuxhaven.

Am nächsten Tag geht’s los, Christian (Bergführer) und ich wandern bei  warmem Oktoberwetter ins Winterquartier der Stüdlhütte (2801 m), treffen dort noch 4 weitere Bergsteiger/innen, verbringen einen netten Abend und starten am nächsten morgen, wohl ausgeschlafen und ausgerüstet (Steigeisen,Gurt) über den Gletscher zur Adlersruhe 3454 m, Erzherzog Johann Hütte).

Nun wird es alpin, hoch den steilen Eishang zum Gipfelgrat, Kletterei auf den Kleinglockner, wieder ein Stück runter und über die berüchtigte Glocknerscharte rauf zu unserem Ziel, dem Gipfel des Großglockners. Wir sind wiedermal richtig glücklich und das 99mal, kaum vorstellbar. Auch Österreich ist glücklich, das sie der EU beigetreten sind. Voller Freude bringen wir am Gipfelkreuz gleich zwei EU Flaggen an und geniessen die tolle Aussicht über die Alpen. Wir sind zu viert, kein Gipfelgedränge, in der Hochsaison stehen manchmal Hunderte am Gipfel an.

Für den Abstieg bis zum Lucknerhaus brauchen wir 5 h , nach 1000 Hm rauf, 1880 Hm runter, da schmeckt das Abendbier besonders gut. Wie sehen die Künstler den Großglockner? Am interessantesten fand ich eine Arbeit von Gerold Leitner „Proportionslehre nach Vitruvius“ (siehe Seite art). Gerold Leitner hat sein Atelier in Prägraten zwischen Großglockner und Großvenediger.

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